Gefühl auf leisen Sohlen - Gestern wars

Gefühl auf leisen Sohlen - Gestern wars

Gestern wars, ich habs bemerkt, da kamst du einfach so vorbei geschlendert.

Du warst einfach da. Gefühl, du fehltest mir so.

Gestern wars.

 

Ich wachte auf und war fröhlich im Herzen.

Der Himmel leuchtete in seinem schönsten blau und die Vögel sangen ihre herrlichsten Lieder.

Ich lag einfach so da. Einfach so und war froh.

Ich schaute meinem schlafenden Mann, neben mir zu, einfach so und voller Liebe im Herzen.

Ich sah in sein schlafendes Gesicht, sah seinen Mund, seine Nase, einfach sein ICH.

Es war so schön, ihn einfach nur anzuschauen und zu spüren, dass ich ihn liebe, er mein Glück ist.

Es war so anders in mir. Es war so voll Gefühl. Es war anders.

Gestern war es, für ein paar Stunden nur.

Ich saß einfach nur da und surfte auf Facebook.

Ich sah meinen Mann, neben mir, Zeitung lesen.

Es war so still um uns rum.

Es war so ruhig um uns rum.

Es war so viel Zufriedenheit um uns rum.

Wir waren einfach nur da und doch spürten wir beide die Gemeinsamkeit.

Der Augenblick, die Zeit, das Leben – alles versank in unserer Liebe.

Alles versank in unserer Zufriedenheit.

Das Gefühl des Miteinanders füllte den Raum.

Das Gefühl glücklich zu sein, auch mit der Krankheit, es war da. Einfach so.

Gestern war es, für ein paar Stunden nur.

 

Die Zeit verging, doch wir hatten keine Eile. Kein Drängeln, kein Stress störte unsere Ruhe.

Aber etwas war anders, anders als an vielen Tage im Jahr.

Das Gefühl hatte meinen Körper erfasst.

Mein Blut tanzte durch die Adern - Happyness.

Mein Herz blubberte im Takt, ich liebe dich, ich liebe dich.

Meine Gedanken sprangen hin und her, immer im Gleichklang – ich bin so froh.

Keine Selbstvorwürfe, keine Selbstzerfleischung, wie all die anderen Tage.

Ich war Ich. Ich war froh. Ich fühlte. Ich lachte.

Leben war in mir, Leben. Ich war dabei. Ich habe es gefühlt. Es war so wunderbar.

Gestern war es, für ein paar Stunden nur.

 

Gefühl, etwas verloren geglaubtes, es war einfach nur da.

Ich kann noch fühlen, einfach so.

Ich habe noch Leben in mir, einfach so.

Bei alle meinen Enttäuschungen und Kämpfen zerbrochen, habe ich es ganz weit weg geschlossen.

Niemand kann mich verletzen, niemand kann mir wehtun. Niemand soll mich jagen.

Ich kann mich nicht freuen, nicht ärgern, nicht traurig sein. Es ist alles einfach nur ein Gleichklang des Nichts. Viele Tage im Jahr.

Und doch! Und doch will ich leben, will fühlen und fröhlich sein.

Mein Leben ist ohne Gefühl so leer, so trostlos, so kalt und ohne Freude.

 

Gefühl, ich will dich. Will wieder Leben in mir. Will wieder leben.