Therapie. HAPPY – Wenn Klarheit und Verständnis sich die Hand reichen

HAPPY – Wenn Klarheit und Verständnis sich die Hand reichen

Gestern in der Therapiestunde, habe ich hart gekämpft. All meine Angst besiegt und mutig meine Texte aus den letzten Blogs vorgelesen. Ich wollte diese schwarzen Tag nicht mehr. Meine Gedanken mussten raus. Dahin wo sie hingehören, in die Therapiestunde. Egal was dabei dann als Ergebnis folgt.

Die Stunde hat mir richtig weh getan, aber auch der Therapeutin. Gemeinsam haben wir dann sortiert und geklärt, so lange bis ich die offenen Fragen geklärt und verstanden hatte. Dazu aber in einem anderen Blog mehr.

 

 

Nach der Therapie, die ich angespannt verließ, habe ich mich wie immer mit einer Kaffeezeit, im kleinsten Cafehaus Dresden – Minou, unterhalb der Klinik belohnt und beruhigt. Aber schon dort bemerkte ich etwas. Etwas was ich so noch nie, nach einer Therapiestunde gespürt hatte.

 

Ich saß, mit Kaffee und Kuchen, draußen unter dem Sonnenschirm, der heute als Regenschirm fungierte, da es in Strömen goß. Ich saß da, die Beine wackelten, doch mich durchfloss eine wohltuende Ruhe und Freude. So richtig emotional ruhig wurde ich. Ich saß dort, so ganz bei mir fast anderthalb Stunden und wollte gar nicht nach Hause (erstmalig). Ich entdeckte, das Theresa nun wundervoll rote Heidepflanzen im Blumentöpfchen, auf den Tischen, hatte. Oh ja, die wollte ich auch. Ich saß dort, und meine Mut-Maus „Happy“ war auch da und ich machte ein paar lustige Fotos. Ich teilte, per Whatsapp ein paar Freunden mit wie es mir ergangen war und saß einfach da und hatte Freude am Dasein. Das war echt geil.

 

Danach ging ich froh zum Bus, der auch sofort den Berg hinab kam und mich abholte. Aber auch hier, anders wie sonst, ging es mir recht gut. Ich suchte mir einen Platz, meine Beine wackelnt und ja mir es kam auch die bekannte Anspannung, aber nur in Maßen. Was machte ich? Ich glaubte mir zuerst selbst nicht. Zum ersten Mal, schaute ich mich im Bus um, schaute mir an, wie die meisten meisten Menschen mit dem Handy hantierten und so wie ich, irgendwohin wollten. Ich schaute mich um, einfach so! Ich schaute auf die Leute, trotz der Gefahr, dass sie mich anschauen könnten. Und da passierte es auch schon, ein Kind schaute mich an, lächelte, erzählte der Mutter was und zeigte auf mich. Beide lächelten mich dann an und ich lächelte zurück. Dann schaute ich wieder zum Fenster hinaus und zählte die Farben. Ich schaute mich später noch einmal um. Ist doch gar nicht so schwer. Es ging gestern einfach von selbst. Freudig, trotz leichter innere Anspannung verließ ich die Bahn.

 

Meine Beine führten mich nun direkt in unseren Blumenladen an der Ecke. Von mir selbst noch überrascht, hatte ich wiedereinmal Problem zu sagen was ich wollte. Egal. Ich möchte bitte 12 rote Heidepflanzen, bekam ich dann doch heraus. Wir schwätzten noch 2 Sätze, weil ich mit meinem Wunsch etwas spät bin, aber der gute Blumenmann hofft bis Freitag noch welche für mich zu bekommen. Dann gings nach Hause.

 

Diese Ruhe und diese Freude in mir blieb. Seit Wochen zum ersten Mal wieder war ich ausgiebig in der Dänemarkgruppe unterwegs, entschloss mich Treibholz-Weihnachtsbaum-Schmuck selbst zu machen, googelte und bestellte die entsprechenden Dinge. Bei meinem neuen Post zu der Anzahl der Gruppenmitglieder, in dem ich aus meiner Stimmung!!!! heraus von jedem ein Foto erbat, habe ich sogar unter einigen Fotos lustige Nachfragen gestellt.

 

Ich war total HAPPY.

So wie ich es schon ewig nicht mehr erlebt hatte. HAPPY im Kopf und Gefühl!

 

Auch heute, dem Tag wo ich diese Zeilen schreibe, geht es mir gut. Irgendwas ist anders. Es ist als hätte ich gestern einen Schalter umgelegt. Mir geht es gut, im Kopf und Gefühl. Ich bin immer noch freudig drauf und bin innerlich sehr ruhig. Eine Ruhe, die ich so bisher nur in Dänemark gekannt habe. Wahnsinn.

Da sitze ich auf meinem Balkönchen bei Kaffee und Zigarette und schau in den Himmel. Ich sehe die Wolken an, die vorüber ziehen und mich blinkert eine Herzwolke an. Auch der Himmel sendet mir heute ein Zeichen.

 

 

Ich weiß noch nicht genau, was passiert ist. Ich werde es rausfinden, aber das hat keine Eile, denn ich fühle mich gerade richtig wohl. Denke ich. Ich weiß nicht mehr wie es früher war, aber das gehört in die Vergangenheit.

 

Heute sage, denke und fühle ich, das ich mich wohlfühle und sehr zufrieden bin. Das ist Glück. 

 

Auch wenn die Therapie weiter geht und ganz sicher noch so einige Kraft von mir verlangen wird. Auch wenn diese Krankheit mich mal wieder fremdsteuert und ich schwarze Tage habe, weiß ich seit heute, das es Tage wie diesen heute gibt und wieder geben wird.

 

Ich bin dankbar, mir selbst! Ich habe es geschafft auszusprechen was ich denke und fühle. Ich bin dankbar, dass es meine (sehr junge) Therapeutin mit mir aushält. Ich bin wahrlich eine Patientin, die sich nicht jeder Therapeut wünscht. Lach. Aber meine Therapeutin arbeitet weiter mit mir. Danke. Fantastisch.

 

 


Danke, dass du meinen Blog liest. Du kannst gern deine Gedanken dazu oder einen Gruß hier lassen. Ich würde mich sehr freuen. Liebe Grüße Heike