08.01.2019-Kliniktagebuch - Blick auf mich selbst richten. Konzentration auf mein ICH

Konzentration auf mein ICH

Heute in der Einzeltherapie fiel eine Entscheidung. Die Entscheidung, aus der Klinik heraus, keinen Blog zu schreiben. Ich kann die Entscheidung sehr gut verstehen. Einerseits geht es darum, die Klinik selbst zu schützen und andererseits geht es direkt um MICH.

 

ICH HABE NICHTS FALSCH GEMACHT. NICHTS BÖSES GETAN.

  1. Schutz der Klinik
  • Nicht alle Blogger geben ehrlich Auskunft darüber, dass sie bloggen.
  • Bloggen nur über sich selbst, ohne dass der Klinik (inklusive Therapeuten und Patienten) Schaden zugefügt wird.
  • Nicht alle Blogger halten sich an die Datenschutzbestimmungen bzw. an die Einhaltung der Persönlichkeitsrechte.
  • Es gibt jetzt einen, für alle Patienten gültigen, Beschluss der Klinikleitung, dass bloggen nicht gestattet ist.

2. Blick-Ausrichtung zum ICH

Ich erlebe gerade eine sehr intensive Zeit, die mir verdeutlicht, dass ich KEIN positives Selbstbild habe. Mir fehlt Selbstvertrauen, Selbstmitgefühl, Selbstachtung, Selbstachtsamkeit, Selbstsicherheit, Selbstwertgefühl und Selbstliebe. Es trifft mich gerade  sehr hart, dies selbst zu erkennen, zu bemerken und zu fühlen.

 

Genau diese Dinge sind es aber, die

  • mir das Gruppenleben so schwer machen.
  • es mir schwer machen, anderen zu vertrauen.
  • es mit sich bringen, dass ich beständig im Außen (bei anderen) bin. Wenn es anderen schlecht geht, tut es auch mir weh und ich kann es kaum aushalten. Rettersyndrom.
  • mich leiten helfen zu wollen, wo ich gar nicht helfen kann und auch nicht darf. 
  • mich auf Rückmeldungen von anderen fokussieren.
  • mich treiben, vieles zu visualisieren.
  • mich dissoziieren lassen, die Panik auslösen.
  • die mir Angst und beständige Anspannung bringen (Beine wackeln lassen).
  • mich meine Grenzen überschreiten lassen und damit Handlungsunfähigkeit, Panik und Dissoziation fördern.
  • meine Aufmerksamkeit, auf alles und anderes und jeden, lenken - um ja nichts falsch zu machen.
  • Kräfte beanspruchen, die ich für mich selbst gut brauchen könnte.
  • mich krank gemacht haben und krank bleiben lassen, ohne Veränderung.

Jetzt wird mein Fokus ausgerichtet. 

  1. Keinen Blog nach draußen - Schreiben ist mein Skill! Schreiben bleibt mein Skill! 
  2. Schreiben NUR FÜR MICH! Ohne damit gleichzeitig auch anderen zu "helfen".
  3. Therapie-VERTRAG schließen. Ein Vertrag der die strikte Einhaltung MEINER Bedürfnisse und Grenzen vorsieht.
  4. EMDR-Übung zum Vertrauen vertiefen, damit ich sie selbstständig ausführen kann.
  5. Ich werde erreichen, meine Beine selbst regulieren zu können. Ich werde mir selbst die Anspannung nehmen können.
  6. Übungen mit einem Spiegel 
  7. Ich weiß es noch nicht, lach
  8. ...
  9. ...
  10. ...

Wenn sie nicht ihre Selbstwahrnehmung verändern und ihr ICH leben lernen, werden sie für immer krank bleiben!  

Worte die mich wie ein Hammer treffen. Oh nein, ich möchte nicht für immer krank sein. Ich werde kämpfen für mich und mich verändern. 


Wenn ich nicht wahrnehme, was ich tue (mit mir selbst), kann ich unmöglich tun, was ich möchte (was mir gut tut).

(angepasstes Zitat - Verfasser unbekannt)


8 Wochen für Mein ICH = 56 Tage für Mein ICH = Lernen und Übung, um ICH sein zu können, auch außerhalb der Klinik. Auf dem Weg zum ICH. Auf dem Weg in MEIN Leben!