Gedankensplitter - Sonne pur am Samstag - Der Tag ist wundervoll. Ich bin einzigartig.

Mein Lieblings-Pavillon, mit Blick auf die Altstadt

Endlich. Endlich blauer Himmel und Sonne pur. Auch wenn ich müde und schlapp bin, entscheide ich mich heute für eine Kaffeezeit in meinem geliebten Pavillon. Er ist nur fünf Minuten von der Klinik entfernt, unterhalb der Klinik und oberhalb der Elbe. Mit wundervollem Ausblick über die Elbe bis hinunter zur Altstadt. Ich gehe beim Bäcker vorbei und kaufe mir leckeren Kuchen. 2 Minuten später bin ich am Pavillon.

Maileg (meine Maus) animiert mich dazu, ein wenig zu spielen. Naja, so richtig funktioniert es nicht. Ich fühle mich einfach nur schlapp und müde. Ich bin froh hier zu sein. Niemand stört und ich kann die Blick auf die Stadt genießen. Erst beim fotografieren meiner Leckereien entdecke ich den Hinweis auf dem Papier. "ZEIT UM BESONDERE MOMENTE ZU GENIESSEN!" Meine Liebe Heike, los jetzt.

Ich schaue die Elbe hinunter (oder hinab, lach) auf die Altstadt. Ein wunderschöner Blick, immer wieder. Die kleine Fähre zieht ihre Bahnen über die Elbe zwischen dem Fährgarten Johannstadt und der Radeberger Vorstadt (Neustadt). 

 

Meine Gedanken nehmen Fahrt auf:

Schau, wie schön ist es hier.

Schau, das ist die Stadt in der du leben darfst.

Ja, es ist meine Heimatstadt, ich lebe gern hier.

Es ist gerade wunderschön hier, in der Sonne, in diesem wundervollen Pavillon.

Warum bin ich nur, wie ich bin?

Warum kann ich mich nicht selbst annehmen?

Mein Herz blubbert leise: ich bin nicht doof.

Blubbert weiter: Heike schau, du siehst die Schönheit des Tages heute.

Es tut dir gerade gut, hier zu sitzen und den Moment zu genießen.

Ja, ich bin einzigartig und gut wie ich bin.

Langsam zieht ein wenig Wärme und Traurigkeit ein.

Traurigkeit, die mir den Gedanken sendet: So geht das nicht weiter. Ich will einzigartig sein. Ich will mich nicht mehr selbst abwerten und beschimpfen!

Picknickdecke, Thermobecher eingepackt und Kuchen aufgegessen, entscheide ich mich für einen kleinen Rundgang. Die Sonne freut sich und strahlt mich an. Maileg macht noch etwas Unsinn unterwegs zur Elbe. Naja, so oft kommt er ja auch nicht an die frische Luft. Lach. Ja, es ist ein wunderbarer Moment, auch wenn er nicht im Gefühl ankommt. 

Die Sonne spielt mit dem Wasser. Sie verteilt Glitzer auf dem Wasser. An den Brückenpfeilern der Waldschlösschenbrücke angekommen, entdecke ich den Namen meines Sohnes, in großen Lettern am Beton. Ob ich diese Bemalung aller Betonteile hier unten mag oder nicht, ist mir gerade egal. Mir gefällt, dass hier ANDRE steht. Lach. 

Von hier aus, mache ich mich auf den Rückweg zur Klinik. Meine Füße werden immer schwerer. Egal, ich war eine Stunde in der Sonne.