Hühergott, ein Stein mit natürlichem Loch.

Er hat einmal einen Einschluss getragen.

Das Meer hat ihn umspült und ausgehöhlt.

Schuf in seiner Seele ein Loch.

Er hat so vieles erlebt, gesehen und ertragen.

Tosende und tanzende Wellen, in denen er trieb.

An den Strand geworfen und wieder mitgenommen.

Er hat Sonnenauf- und untergänge in Vielzahl gesehen.

Nach Jahrmillionen liegt er nun am Strand.

Menschen und Tiere laufen über ihn hinweg.

Vielleicht wird er auch wieder zurück in die Woge geworfen.

 

Er wartet auf die Hand, die ihn umschließt und liebt.

 

 

Legenden erzählen von seinen schützenden Kräften.

Haben ihn Hünen getragen oder beschützte er Hühnerställe?

Uralte Deutungen von Slawen, Tartaren bis Wikinger

erzählen Geschichten von seinen geheimnisvollen Kräften.

In Vielzahl auf Ketten gefädelt, hängt er noch heute an Bäumen,

Türen und Wänden, zum Schutz vor bösen Geistern.

Am Lederband über dem Herzen getragen, als Talisman,

gegen Alpträume, Hexerei und den „bösen“ Blick.

 

Er ist uralt, vom Leben gezeichnet.

Seine Form und Gestalt, zeigt Herkunft und Leben.

Hühnergott, der Stein der anders ist.

Er fällt aus der Rolle.

Er sieht anders aus. Er ist beschädigt.

Er hat ein Loch, manchmal auch mehrere.

Sein Anderssein, ist etwas Besonderes für viele Menschen.

Er wird gesammelt und geschätzt.

Das Loch macht ihn Einzigartig und wertvoll.

Aus einem Lochstein wird ein Gott – ein Hühnergott.

 

Meine achtsamen Augen erspähen ihn.

Mein Herz tanzt im Dreivierteltakt.

Meine Hand umschließt ihn sicher.

Meine Seele nimmt den Glücksmoment wahr.

Meine Gefühle lassen Freude und Glück leben.

Meine Ohren hören seine Geschichten vom Klang der Wellen,

von Sand, Sonne, Regen und Wind.

Geschichten aus vergangenen Zeiten, die ihn so wunderbar geprägt haben.

Durch sein Loch geschaut, sieht die Welt gleich anders aus.

 

Hühnergott, ob er wirklich geheimnisvolle Kräfte hat oder Glück bringt, weiß ich nicht.

Er soll Menschen beschützen, Kraft geben und Liebe zeigen.

Wer ihn fest in die Hand nimmt und solange um die eigene Achse dreht,

bis der Wunsch ausgesprochen ist, dem soll er Glück bringen.

Wenn man einen selbst gefundenen Hühnergott verschenkt, soll er das Glück verdoppeln.

Mir gibt er das Glück der wundervollen Erinnerungen an meine Seelenzeit, am Meer.

Damit kann ich Kraft schöpfen, gute Gedanken hervor zaubern und mir selbst etwas Gutes tun.

 

Heute verschenke ich, einen selbst gefundenen Hühnergott, als mein DANKESCHÖN an dich.

Er soll dich beschützen, Kraft spenden und deinen Gefühlen das Licht schenken.

 

(by Heike Pfennig, Gruppe 2 – am 04.03.2019)