StrandHaus Regenbogen. Eine Gruppe verändert ihren Namen.Ich bin im Übungsfeld einer Auseinandersetzung, weil meine Admin Antworten fordert.

Im Übungsfeld: Auseinandersetzung - Betroffene & Angehörige

Da sitze ich nun, unweit vom StrandHaus Regenbogen auf der Düne, schaue hinaus auf das Meer und sortiere meine Gedanken.

 Nach dem ich nun alle Kommentare noch einmal nachgelesen haben, in Bezug auf die Namensänderung meiner Gruppe, bin ich enttäuscht, getriggert und teilweise fassungslos. Aber auch positiv überrascht.

Das Thema wurde nicht von mir in die Öffentlichkeit gebracht. Es wird, von mir, eine Antwort gefordert.

Ich wähle diese Form der Antwort, weil meine Antwort in kein Kommentarfeld passt und darüber hinaus deutlich zeigt, wie es zwischen Angehörigen und Betroffenen laufen kann. Nicht muss.

Das meine Namensänderung nicht allen gefällt, war mir klar. Veränderungen sind im Leben von psychisch kranken Menschen immer schwierig. Das es Meinungsäußerungen geben würde, war mir auch klar.

Aus meinen Gruppenerfahrungen heraus, habe ich den Namen bewusst selbst gewählt. Ich habe diese Entscheidung getroffen, habe mir alle Meinungen angehört, habe mich verteidigt, habe Zugeständnisse gemacht und habe mich mehrfach gerechtfertigt. Typisch. Aber meine Admin konnte ich nicht beruhigen. Sie fordert eine Antwort. Hier ist meine Antwort.

Erste NAMENs-Veränderung schon in den ersten Tagen der Gruppe

Ich habe meine Admin gewählt, weil uns eine gemeinsame Idee verbunden hat, sie immer respektvoll mit anderen umgegangen ist und wir viele Gedanken ausgetauscht haben. Ich hatte vertrauen in sie.

Den Namen der Gruppe habe ich gewählt. Er stand von Beginn an fest. Auf Grund von betroffenen Mitgliedern, der ersten Stunden, habe ich den Namen von "Ein Boot auf dem weiten Meer" in "Ein Boot auf dem Meer" geändert. Auch damals schon, gab es Mitglieder, die den Hafen in Nähe wissen wollten und festen Boden, in Sichtweite, bevorzugten. 

 

Ich bin dankbar

In der Gruppe sind sehr viele Menschen mit psychischen Problemen und Ängsten versammelt. Manchem von uns macht so eine (für mich) kleine Veränderung Stress. Das kann ich sehr gut verstehen und mitfühlen. Doch alle Betroffenen- Mitglieder, die sich geäußert haben, waren in ihren Worten sehr klar, drückten aus was sie dachten und fühlten, ohne Aggressivität oder Angriff auf eine Person!  Andere versuchten sich selbst ein positives Bild zu schaffen. Wie wunderbar. Vielen war der Inhalt und die Verbindung untereinander wesentlich wichtiger als der Name. Es war nur der Name, der sich verändert hatte, nicht aber die Menschen oder das Anliegen der Gruppe. Darüber sind sich die Betroffenen einig bzw. versuchen sie es, so zu akzeptieren. Andererseits zeigten sie auch Verständnis für die Namensänderung. Daneben gab es Mitglieder, die klar deeskalierend reagierten! Doch sie blieben unverstanden oder ungelesen, von meiner Admin, hatte ich den Eindruck. 

Es ist schön, dass es euch gibt. DANKE.

Achtung Trigger! In der Konfrontation

Bin ich das Problem oder wird das Problem auf mich projektiert?

Das ein Veränderung des Gruppennamens bei einigen Mitglieder überaus hohen Stress, Ärger und sogar Wut hervor ruft, konnte ich so, nicht vorher sehen. Gar nicht nicht in meinem Focus war, dass ein nicht psychisch krankes Mitglied und Admin, damit hoch Stress-belastet war. Das da auch Respekt, mir gegenüber verloren gehen könnte, war nicht in meinen Gedanken.

 

Hat ihr Stress mit der Namensänderung zu tun oder vielleicht mit der eigenen Belastbarkeit, Befindlichkeit? Ich würde darüber nachdenken.

Wenn mich eine Namensänderung so triggert,

ich das einzige Mitglied bin, was derartig hart reagiert,

könnte es dann nicht sein, dass ich selbst etwas durcheinander bringe.

In der Gruppe Frust und Ärger ablade, der dort überhaupt nicht hingehört?

Beschuldige ich vielleicht einen Menschen, der dafür gar nichts kann, weil er im Grunde überhaupt nicht gemeint ist?

 

"Jetzt ist es aber so, dass ich mich gerade nicht wohl fühle und Heike Zeit braucht und sich Heike irgendwann  meldet. Die Angehörige (also ich) muss sich wieder mal gedulden und warten."  Es tut mir sehr leid, dass du solche Erfahrungen in deinem Alltag, als pflegende Angehörige, machen musst. Mein Mann würde das nicht unterschreiben. Sie gehören aber nicht in die Gruppe, sie gehören in deinen Alltag und können nur dort verändert werden.

 

Ich bin fassungslos

Mein Anliegen ist es, in dieser Gruppe Betroffene, Angehörige und Profis zu verbinden. Gerade jetzt zweifle ich daran, ob dies wirklich ein gute Idee war/ist. In dieser Konfrontation stehen, ich als Betroffene und meine Admin als Angehörige.

 

Ich fühle mich absolut getriggert.

Ich fühle mich unter Druck gesetzt.

Ich kann nicht, wie erwartet wird, reagieren.

Ich kann nicht, wie erwartet, sofort antworten.

Ich bin schuld daran, dass meine Admin sich nicht wohl fühlt.

 

Ich äußere, dass ich mich unter Druck gesetzt fühle, aber es wird negiert und abgeschmettert. Ich bin selbst Schuld, ist selbst setze mich unter Druck. Woher kommt diese Weisheit?

 

Warum können Angehörige nicht verstehen und sich mitfreuen, wenn es psychisch Kranken in guten Phasen gelingt, sich Gutes zu tun. Warum dürfen sie nicht neue Wege gehen und positive Veränderungen (ganz kleine) vornehmen? Was ist daran nicht zu verstehen?

 

Warum darf ich nicht hoch motiviert sein oder Tatendrang zeigen? Vielleicht weil der Angehörige es nicht mehr sein kann? Wenn das so ist, dann wünsche ich dem Angehörigen, von ganzem Herzen, dass er die Kraft findet, selbst therapeutische Hilfe anzunehmen.

 

Warum werde ich sofort öffentlich bombardiert? Geht es mir wieder einmal zu gut (Sarkasmus meines Vaters)?

Denke ich wiedereinmal nur an mich (hundertundein mal Vorwurf meines Vaters)?

 

Warum muss ich immer! sofort antworten, auch dann, wenn es mir dabei nicht gut geht? Warum bekomme ich keine Zeit, Zeit zum reflektieren und überdenken? Was ist daran bitte unfair. Verstehe ich nicht.

Ich glaube es ist ausgesprochen fair, erst zu antworten, wenn ich mir selbst sicher bin. Es geht überhaupt nicht darum, ob ein gesunder Mensch keine Geduld hat oder was dieser erwartet.

Vielleicht warte ich auch, weil ich wieder in meiner Angst fest stecke, alles falsch zu machen.

 

"Vogel-Strauß-Taktik" ist gerade bei psychisch kranken Menschen, sehr oft und hoch ausgeprägt. Liebe Admin, weißt du warum? Weil ich viel zu oft verloren haben, eingesteckt habe und sich tiefe Angst eingeprägt hat, die genau dann hervorstürmt, wenn Menschen so wie du, auf mich eindreschen. Es ist frech, so eine Taktik ausgerechnet psychisch Betroffenen vorzuwerfen.

 

Ich kann  mich nicht erinnern, mit dem Kopf durch die Wand gegangen zu sein. Wie geht das? 

Ich bin für offene und ehrliche Kritik. Doch das, was du liebe Admin hier gerade machst, ist für mich überzogen und ungerechtfertigt. 

 

Warum gelten für mich nicht die selben Grund-Kommunikations - Werte, wie für deine Angehörigen, Kollegen oder Patienten? Wer bin ich, in deinen Augen? Team-Partner? Nein, ganz bestimmt nicht. Dann würden solche Wertunterschiede nicht gemacht.

 

Gegenseitiges Verständnis, soweit es möglich ist

Liebe Admin, du selbst hast geschrieben:  "GEGENSEITIGES Verständnis von Angehörigen und Betroffenen funktioniert nur, wenn man sich auch anhört und lernt zu verstehen." 

 

Ich habe alles wiederholt gelesen. Ich bin mir ganz sicher, jede meiner Antworten, wären Worte zu viel gewesen, hätten deine Wut noch verstärkt und vielleicht wäre eine Eskalation erfolgt die, die Gruppe zerstört hätte.Es sind schon ohne meine Antworten, zu viele Trigger gesetzt worden. Hast du bemerkt, dass nur du dich so verbissen hast, so furchtbar betroffen reagiert hast?

 

Diese Gruppe hat den Anspruch, der sehr hoch ist, dass sich Betroffene und Angehörige austauschen können. Ich bin mir sicher, dass viele Betroffene viel mehr lernen, als psychisch gesunde Menschen. Sie setzten sich tag täglich mit sich selbst auseinander und sie lernen in kleinen Schritten zu kommunizieren, was sie brauchen und sich wünschen.

Diese kleinen Schritte werden sofort, von Verhalten wie dem deinen liebe Admin, torpediert. Angehörige können hier lernen, wenn sie gut lesen und zuhören. Es ist nicht der Betroffene der lernen muss, wie der Angehörige tickt, was er erwartet oder gar fordert (so wie du). Genau das, sind sich Angehörige oft  nicht bewusst, wird nicht bemerkt oder einfach ausgeblendet. Wie dein Verhalten hier deutlich zeigt.

 

Der gesunde Angehörige, wie der psychisch Betroffene muss für sich selbst sorgen. Der psychisch Betroffene ist überhaupt nicht in der Lage, auch noch für seinen Angehörigen zu sorgen. Das ist UNMÖGLICH!

 

Fazit & Konsequenzen

Liebe Admin, ich habe nicht die Öffentlichkeit der Diskussion gesucht. Ich habe bewusst gewartet. Ich habe wirklich angenommen, du wirst dich beruhigen. Als Admin, wären mir solche Äußerungen nicht eingefallen, zumindest nicht öffentlich, in der Gruppe. Ich würde immer den direkten Weg über PN suchen. So hätte ich akute Unruhe in der Gruppe und mögliche Trigger anderer Mitglieder, insbesondere der psychisch kranken Mitglieder, vermieden. Ich denke viele von ihnen sind gerade still, weil sie genau so geschockt und fassungslos sind wie ich. Sie haben genau das erlebt, was in ihrem Alltag viel zu oft erlebt wird. 

 

Die Aufgabe eines Admins besteht nicht darin, den Gruppen-Namen zu verändern, zu bestätigen  oder zu bemängeln.

Ein Admin schaut nach dem Rechten, deeskaliert bei Bedarf, darf bei absoluter Notwendigkeit Mitglieder blockieren  und heißt neue Mitglieder willkommen. Darüber hinaus werden inhaltliche Veränderungen und Vorgehensweisen, bei Problemen in der Gruppe, miteinander besprochen. So haben wir es praktiziert, bis heute.

 

Admin-Aufgabe ist ganz sicher nicht:

  • selbst, in der Gruppe, Unruhe zu stiften oder diese noch zu forcieren, der Diskussion unendliche Ausmaße geben,
  • für andere zu sprechen, die sich seiner Meinung nach, nicht äußern können,
  • laut über eine eigene Gruppe nachzudenken,
  • psychisch kranken Mitgliedern, die sich gerade ein eigenes POSITIVES  Bild schaffen möchten, dieses zu zerstören,
  • andere Mitglieder direkt! anzugreifen und ihnen berufliche Kompetenzen abzusprechen.
  • anderen Mitgliedern "schön reden" oder die Betrachtungsweise: "man kann es immer von zwei Seiten betrachten und man kann auch alles schön reden",  zu unterstellen. Das geht gar nicht!

Notwendige Konsequenz

"Jetzt ist es aber so, dass ich mich gerade nicht wohl fühle und Heike Zeit braucht und sich Heike irgendwann meldet. Die Angehörige (also ich) muss sich wieder mal gedulden und warten."   Liebe Admin, hast du überhaupt eine Ahnung, wie oft sich Betroffene gedulden? Was sie alles hinnehmen und ertragen? Sich dabei oft nicht einmal wehren können? Sie können es nicht! Du aber nimmst dir das Recht heraus, darüber zu urteilen, dich zu beschweren und sarkastisch zu werden. Sarkasmus ist seit meiner Kindheit, mein Begleiter und ich hasse es, wenn so gesprochen wird. Nein liebe Admin, du bist es nicht, die sich hier gedulden muss. Ich bin es die hier Geduld haben muss, auch wenn ich hart getriggert bin.

 

Diese Äußerung:  "DU triffst die Entscheidung über 300 Mitglieder/Menschen. DU möchtest dein Leben selbstbestimmt erleben, aber nötigst alle deinen Weg mitzugehen. Die Erklärung vom Haus liest sich etwas wie Friede, Freude, Eierkuchen. Ein Model-Weltfrieden-Contest nervt zusätzlich", kommentiere ich nicht, sie macht mich sprachlos!

 

Du setzt dem Ganzen noch die Krone auf, in dem du folgende Aussage triffst:  "...das ist sehr schade und beeinträchtigt dich möglicherweise sogar als Therapeutin Roswitha. Wenn man nicht verstehen MÖCHTE, wie sein Gegenüber das empfindet, dann erkennt man auch keinen Handlungsbedarf sich für die eigene Gesundheit und/oder Familie zu gesunden." Ich geben diese Aussage zu 100% an dich zurück! Denk bitte mal darüber nach. Dieser Satz ist so unglaublich anmaßend, dass er für mich Konsequenzen hat. 

 

Liebe Admin, es tut mir unsagbar weh. Ich sehe, ich fühle und ich denke, dass du überbelastet bist, in deinem privaten Leben. Du hast so lange für alle und jeden gesorgt. Nun ist, glaube ich, die Grenze erreicht. Ich wünsche mir von Herzen, dass du Hilfe annimmst. Wenn du nur hier gelesen hast, wird es sehr klar. Alle deine Worte, all deine Wut beruhen auf Triggern. Du selbst sagst es auch, wenn du genau liest. Meinst du nicht, dass dir therapeutische Hilfe gut tun würde? Ich würde mich freuen.

 

Für diese Gruppe hier und deine Admin-Tätigkeit gibt es für mich nur diese Entscheidungen!

  1. Ich würde mich freuen, wenn du als Mitglied in der Gruppe bleibst.
  2. Ich entlaste DICH als Admin.

 

Liebe Grüße Heike


Ich LAUFE JETZT EIN WENIG DEN STRAND LANG UND SPÄTER SETZE ICH MICH AN DEN KAMIN IM STRANDHAUS-REGENBOGEN!