Sternenkind & Engel - Dies ist deine Geschichte. Für dich schreibe ich sie heute auf, liebe Daniele.

Sternenkind & Engel

Am 20.11.1980 wurdest du per Notkaiserschnitt geboren. Viel zu klein, zu wenig Gewicht und mit einem komplexen Herzfehler. 8 Monate wurdest du im Krankenhaus aufgepäppelt. Dann kam endlich der Aufenthalt in der Charité-Klinik Berlin. Hier wurden weitreichende Herz-Untersuchungen gemacht. Das war damals nur hier möglich. Nach vier Wochen Aufenthalt, wurdest du, zu meiner Freude, nach Hause entlassen. 

 

Niemand sagte mir damals wirklich wie schlimm es um dich steht. Niemand sagte mir, dass dein Herz irreparable Schädigungen hatte. Heute weiß ich, sie haben dich zum sterben nach Hause gelassen, ohne es mir zu sagen. Niemand wusste wie lange du noch leben würdest. Niemand konnte vorhersagen, wann die kleine Herzklappe - die einzige Verbindung zur Lunge - deine Sauerstoffversorgung unterbrechen würde. Diese kleine Klappe schließt sich normalerweise bei der Geburt.  Sie war deine Lebensrettung, denn sie war noch offen. Unwissend und einfach nur froh, hatte ich dich nun zu Hause. Endlich.

 

Erst als du mein Engel warst, erfuhr ich genau was dein krankes Herz für viele Fehler hatte, das niemand daran geglaubt hat, dass du 2 Jahre und 3 Monate alt werden  würdest. Diese Nacht in der du zum Engel wurdest, dein Stern am Himmel aufging und deine Beerdigung sind lebendige Erinnerung in mir, die mich gejagt und geprügelt haben,  bis ich die Nacht nun (2019) in einem IRRT so bearbeitet habe, dass ich endlich trauern kann und mit dem Verlust leben kann. Leben kann, mit dir in meinem Herzen. Niemand kann dich dort wegholen. Du bist immer ganz nah bei mir, in mir. Schön, dass es dich gab und gibt!

Wir lebten damals in einer Familie in der es Gewalt gab. Dein Vater, war nicht zufrieden damit, dass du nicht ein Junge warst. Er verbot mir jegliche Arztbesuche, nur die Charité ließ er zu, so dass ich stets heimlich zum Arzt ging. Dein Vater löste seine Probleme, gab seinem Unmut und seiner Wut freien Lauf, in dem er mich schlug und mit den häßlichsten Worte bedachte. Nein, ich war damals nicht in der Lage mich zu wehren. Ich hatte es versucht. Doch was es in der DDR nicht geben durfte, gab es nicht. Der Parteichef meines Mannes, sagte zu mir: "Wenn sie weiterhin erzählen, dass ihr Mann sie misshandelt, sehen wir uns woanders. Ein Genosse schlägt seine Frau nicht." Bald danach erfuhr dein Vater von diesem Gespräch und schlug und brüllte mich an. "Wagst du das noch einmal, werde ich dafür sorgen, dass du in der Klappse landest und nie wieder raus kommst. Du wirst deine Tochter und das Baby (dein Bruder, damals noch nicht geboren, aber in meinem Bauch) niemals wieder sehen." Diese Worte höre ich noch heute, sehr deutlich. 

 

Ich war über jede Stunde und Minute, die ich allein mit dir verbringen konnte froh und wir Beide hatten viel Spaß. Du warst das einzige Glück was ich hatte. Das einzige, was mich am Leben hielt.

Du warst der Sonnenschein in meinem Leben. Wir hatten schöne gemeinsame Monate. Ich durfte dich wachsen, laufen, hüpfen, klettern, spielen, schlafen, weinen und lachen sehen. Abgesehen von deiner, leicht bläulichen Hautfarbe, warst du ein ganz normales Kind, das aktiv und neugierig war und leben wollte. Genau das, hat dir Zeit geschenkt, zu leben. Hat mir Zeit geschenkt, dich an meiner Seite zu haben.

 

Die Nacht in der du ein Engel wurdest, dein Stern am Himmel aufging

Das Foto, ist das letzte Bild (Februar 1983) von dir. Selbst der Fotoapparat war kaputt und machte nur schlechte Fotos, aber ich war froh, dass du wenigstens zu sehen warst . Diese Fotos wurden entwickelt als du schon mein Engel warst. 

 

 

24.02.1983 - Nacht

Wir hatten einen ganz normalen Tag verbracht. Dein Vater war zur Nachtschicht.  

 

Wie so oft wurde ich von dir geweckt. Du hast oft nachts geweint. Immer dann, wenn du deinen Nuckel nicht gefunden hast. Todmüde und genervt stand ich auf, um nach dir zu sehen und deinen Nuckel zu suchen. 

Wie immer, hast du in deinem Bettchen gestanden und geweint. Ich suchte den Nuckel und gab ihn dir. Doch du hast ihn nicht genommen und weiter heftig geweint. Dann ging alles schrecklich schnell.

Ich konnte dich nicht beruhigen.

Plötzlich bist du, wie eine weiche Gummipuppe (einen anderen Vergleich habe ich nicht) und mit einem furchtbarem Atemgeräusch, zusammen gesackt. Voller Panik und Angst, nahm ich dich in den Arm. Ich rief dich an. Was sollte ich jetzt tun? Was war zu tun? Bewusstlos lagst du in meinem Armen. Ein rettendes Telefon war nicht da. Der Antrag auf Bewilligung, auf Grund deiner Behinderung, war lange gestellt. Ein Telefon gab es nur mit 10 min Fußweg. Wir waren im Schlafanzug. Es war kalt. Es würde viel zu lange dauern, bis zum rettenden Telefon.

Ich öffnete das Fenster und schrie in die Nacht. Ich wusste, dass gegenüber ein Polizist wohnte und mein einziger Gedanke war, dass er mich hörte. Die Straße war Menschenleer, am Kino brannte noch Licht, die meisten Fenster war dunkel. Nur die alte Straßenlaterne, am Haus gegenüber spendete noch Licht.

 

Ich schrie mir die Seele aus dem Leib, dich in meinen Armen. HILFE - MEIN KIND - HILFE - HILFE - HILFE - MEIN KIND ...

 

Plötzlich wurde ich nass. Nein, du hast nicht mehr eingepullert, du warst trocken. Doch ich wurde nass. Irgendwas war anders. Es war schrecklich. Ich schaute dich schreiend an. Ich konnte gar nicht so schnell denken, wie dein letzter Atemzug (den ich noch heute sehe, diesen tiefen geräuschlosen Atemzug), mir alle Zweifel nahm und mir den Verstand nahm. Ich stand schreiend am Fenster. Ich schrie mir die Seele aus dem Leib, dich in meinen Armen. HILFE - MEIN KIND STIRBT - HILFE - HILFE - HILFE - HILFE MEIN KIND STIRBT. Ich wußte, dass jede Hilfe zu spät kam.

 

Eine junge Frau kam gerannt, um zu helfen. Rettungsschwimmerin und in Nothilfe geübt. Sie nahm dich vorsichtig in den Arm und legte dich auf den Tisch und begann mit Herzdruckmassage. Völlig handlungsunfähig, voller Angst und Hilflosigkeit stand ich da, nahe am durchdrehen. Ich ließ es geschehen und wußte doch es zu spät. In mir hämmerte es, "sie ist tot, sie ist tot". Wenig später kam der Rettungswagen.

Der Arzt schickte mich und die Frau in dein Zimmer und schloß die Tür. Ich saß vor deinem Bett und starrte hinein. Wir sagten kein Wort. Die Hand der Frau lag auf meiner Schulter. Wir sahen nichts, doch hatte wir Ohren. Es waren Geräusche und Worte zu hören. Es war nur furchtbar. Irgendwann, in dieser Zeit, kamen zwei Männer in schwarzen langen Mänteln. Sie gingen durch die Wohnung, schauten sich um, schauten mich an, sprachen leise mit dem Arzt und gingen wieder. Ohne ein Wort. Bis heute ist mir nicht klar, ob es Kriminalbeamte, Stasi oder Beides waren. Sie habe sich nicht vorgestellt.

 

Wenig später kam der Arzt und legte dich wieder in meinen Arm. Er schaute mich an und sagte: "Wir konnten nichts mehr tun! Ihren Mann konnten wir nicht verständigen, da er nicht auf Arbeit ist."

 

Es war vorbei. Du warst unwiederbringlich und wahrhaftig tot. Ich wollte nur noch tot sein. Mein Leben war vorbei. Ich legte dich sorgsam in dein Bett, deckte dich zu, strich dir über den Kopf und gab dir einen Kuss. Gemeinsam warteten dann alle auf den Leichenwagen, der nach unendlich langen Minuten oder Stunden, kam. Zwei Männer, in langen schwarzen Mänteln, kamen mit einem riesigen Blechsarg, wie man ihn für Erwachsene benutzt. Darin sollte mein Kind liegen? Hin und her fliegen, beim Transport? Das konnte nicht sein. Ich war völlig schockiert. Ich legte eine Decke und Kissen hinein, damit du es warm hast, du nicht hin und her rutschen konntest. Dann legte ich deine Püppi und dich hinein und deckte dich sorgsam zu. Du warst tot und mein Leben war vorbei. Ich konnte nichts mehr denken. Der Deckel wurde geschlossen und sie trugen dich fort. Ich bekam eine Beruhigungsspritze, mit der Aufforderung ein wenig zu schlafen. Die Frau und der Arzt gingen. Ich blieb allein und verlassen zurück.

 

Ich wurde wach, als dein Vater kam und mich aus dem Bett zog. Keine Ahnung woher er wusste was los war. Er schlug mich, trat in Richtung Schwangerschaftsbauch (den ich schütze) und brüllte mich an:

"Du blöde Kuh, bist du zu allem zu blöd ..., du Hure hast MEIN Kind getötet ..., Mörderin - du hast zugelassen das sie stirbt ... du hast nichts getan, nur rumgeschrien ..., du Miststück hast sie umgebracht. Keine Ahnung wie lange es dauerte. Es war mir egal. Sollte er mich doch endlich tot schlagen, dann wäre ich bei dir. Est seit dieser Nacht warst du eine Zeit lang (bis seine 2. Tochter geboren wurde) sein heißgeliebte Prinzessin.

 

Ich überlebte und das Baby im Bauch auch. Meine Welt war nie mehr, was sie vorher war. Noch heute höre ich ihn brüllen und sehe seine hasserfüllten Augen, das wütende zittern seiner Oberlippe. (Diesen Teil der Geschichte wollte ich im IRRT nicht erzählen und doch wurde ich dorthin gelenkt, weil es zu dieser Nacht gehört.) Bis zum IRRT trug ich die Schuldgedanken in mir. Ich fühlte mich schuldig an deinem Tod.

 

 

Im Krankenhaus, vier Wochen nach deiner Geburt. Manchmal durfte ich mit dir spazieren gehen.

 

Ich bin UNSCHULDIG

Als der Totenschein ausgestellt war, gab es die Möglichkeit bei einer Institution (keine Ahnung welche) wo ich genaue Auskunft über deine Krankheit und deinen Tod erhalten konnte. Dein Vater und ich gingen gemeinsam dort hin. Erst jetzt erfuhr ich wie schlimm dein Herz missgebildet war. Erst jetzt erfuhr ich, dass dein Leben an einer Klappe gehangen hatte, die sich jeder Zeit schließen konnte. Damals war es unmöglich dein Herz zu operieren. Du hättest eine Herztransplantation benötigt, die es damals auch noch nicht gab. Niemand hätte deinen Tod verhindern können. Die Klappe hatte sich in der Nacht geschlossen und dein Leben beendet. Der einzige Trost, den ich immer hatte war, dass du nicht noch monatelang im Krankenhaus gelegen hast und dich quälen musstest.

Ich weiß auch, hätte dir in dieser Nacht geholfen werden können, hätte sie dich mit ins Krankenhaus genommen und erst dort wärst du gestorben, würde ich heute nicht mehr leben. Dein Vater hätte mich dafür totgeschlagen. Trotz dieser Informationen wurde ich meine Schuldgefühle nicht los. Für deinen Vater bin ich deine Mörderin, bis zum heutigen Tag.

 


Deine Beerdigung

Vorwort

Ich weiß nicht, ob ich jetzt nach der Traumabearbeitung deiner Todesnacht, fähig bin auf einen Friedhof zu gehen.

Bisher habe ich es nur selten geschafft. Zu den Beerdigungen meiner Großeltern bin ich gegangen. Es war fürchterlich, denn ich war immer auf meiner (deiner) Beerdigung und es lief der Farbfilm dieser Nacht. Dein Grab habe ich nur zwei mal besucht. Dein Grabstein war ein rötlicher Stein, mit einem Teddy darauf.

3 Monate nach deinem Tod, wurde dein Bruder geboren, der, seit deinem Tod, gehasst wurde. Du warst sein Kind, er nicht. Noch 12 Monate später schaffte ich es der Ehehölle zu entkommen.  Nach der Scheidung beanspruchte dein Vater das Grab. Er verbot mir es zu besuchen. Einmal noch habe ich es gewagt und habe dir rote Blümchen gepflanzt. Ein paar Tage später, lagen diese mit einem furchtbarem Zettel vor meiner Wohnungstür.

 

Anfang der 90ziger Jahre, erfuhr ich durch eine Frau, die ihr Grab neben deinem hatte, dass dein Grab eingeebnet worden ist, weil es nicht gepflegt war. 

Nein, ich brauchte kein Grab, um bei dir zu sein. Du warst in mir. Das einzige was mir blieb, was ich retten konnte, waren deine Fotos.

 


Zu deiner Beerdigung kamen deine Großeltern, meine Eltern und die Eltern deines Vaters.

Auf dem Friedhof warteten wir, am Leichenhaus, auf den Sarg. Mehrere Trauerfamilien standen dort und warteten auf ihre Beerdigung. Dann kamen zwei Friedhofsarbeiter, über ihren Arbeitsanzügen einen langen schwarzen Mantel. Sie zogen einen Wagen, auf dem ein großer Sarg lag. Auch dein Sarg war ein Erwachsenen-Sarg, weil du ein paar Zentimeter zu groß warst, für einen weißen Kindersarg. Die Friedhofsarbeiter  informierten niemanden, der Anwesenden, zu welchen Trauernden der Sarg gehörte. Sie liefen, den von hohen Bäumen gesäumten, Weg entlang in Richtung Glockenturm. Als sie schon ein ganzes Stück gegangen waren, bemerkten sie, dass ihnen niemand folgte. Da erst riefen sie den Namen der Trauerfamilie.

 

Es war dein Sarg. Nun galt es den Sargwagen einzuholen, da diese Idioten nicht warteten. Ich war kaum in der Lage zu rennen, wusste gar nicht wie ich überleben sollte und dann sowas. Es folgte ein furchtbares hetzen über den Friedhof, dass erst an der Beerdigungstelle beendet war. Ich habe keine Erinnerung daran, wie und wann die anderen dorthin gekommen sind. Ich weiß nur eins ganz sicher, ich suchte deinen Sarg.

 

Alle standen vor einem Loch. Der Grabredner hielt seine furchtbar lange Grabrede und ich war nur auf der Suche nach deinem Sarg. Ich fühlte mich allein und verlassen. Es war niemand an meiner Seite, niemand der meine Hand hielt oder mich tröstete, da. Ich stand da, an deinem Grab, allein und auf der Suche nach deinem Sarg.

Die Friedhofsarbeiter hatten ihn nicht über die Grabstelle gelegt, damit man Abschied nehmen kann. Sie hatten ihn sofort hinein getan. Deshalb war, für mich, dein Sarg nicht da.

Irgendwann schaute ich hinab. Da unten im Loch lag dein Sarg und dieser Redner hörte nicht auf zu reden. Dann war die Rede zu Ende. Die Großeltern und dein Vater warfen eine Handvoll Erde und Blumen hinunter auf deinen Sarg, die Blumenkränze legten sie davor und gingen.

Niemand kümmerte es, was mit mir war. Ich stand immer noch da und schaute in das Loch, wo nun Blumen auf deinem Sarg lagen. Irgendwann bemerkte ich, dass ich allein dort stand. Ich warf eine Handvoll Erde und meine Blumen in das Loch. Ich konnte nicht gehen. Noch immer fassungslos starrte ich in das Loch.

Die Friedhofsarbeiter zogen ihre Mäntel aus, warfen sie auf ein anderes Grab, warfen auch die Blumenkränze dorthin und begann das Grab zu zu schaufeln. Unfassbar und ich stand noch da. Ich schrie. Ich schrie diese Idioten an. Sie unterbrachen ihre Arbeit mit der Äußerung "wir müssen fertig werden".

Von hinten hörte ich: "Heike komm endlich". Die anderen standen ein ganzes Stück weg und waren genervt, dass ich noch da stand. Langsam drehte ich mich um und folgte der Aufforderung. Nein, es kam niemand zu mir. Nein, niemand hatte ein Wort für mich oder nahm mich in den Arm. Du warst tot und für alle ging das Leben einfach weiter. Ich war allein.

 

In einer feinen Gaststätte war ein Tisch reserviert, gemeinsam essen und gedenken. Oh mein Gott. Nein, ich wäre am liebsten einfach nur tot gewesen. Die anderen saßen da und erzählten sich über dies und das. Es wurden Befindlichkeiten, Standpunkte und Standesunterschiede geklärt. Nichts, außer meiner schwarzen Schwangerschaftskleidung deutete darauf hin, dass wir von einer Beerdigung kamen.

 

Ich hörte so Sätze wie: "Das Leben geht weiter ..., Stell dich nicht so an, gibt Schlimmeres ..., Kein Wunder, du hast ja nur einen Krüppel geboren..., Wann musst du wieder arbeiten (im Kindergarten) ..., Wir können es nicht ändern, unser Sohn hat sich ihre Tochter ausgesucht ..., Er hat etwas Besseres verdient ... , Wir können uns mehr leisten ...! ... Ich ließ es geschehen. Es gab nur einen Menschen, der für mich Mitgefühl hatte, der entsetzt war. Die Kellnerin. Ihr platzte irgendwann der Kragen und sie fragte: Ist das hier eine Hochzeit oder eine Beerdigung. Es folgte für ein paar Minuten Ruhe und dann beschwerte sich die Mutter von deinem Vater lauthals durch den Saal: Unfassbar, wie frech sind sie denn.

Irgendwann war das Theater beendet. Die Beerdigung war vorbei.


Jetzt ist die Zeit ...

Das Leben ging weiter. Ich versuchte mich einzuordnen.

Eine Woche später war mein Dienstbeginn in der Kita. Ich kam nicht dort an. Heute weiß ich, da hatte ich meine erste Dissoziation. Ich kam zu mir als ich mitten auf einer Kreuzung stand und die Autos hupten. 

Zum Glück hatte ich einen guten Arzt, der mich bis zur Entbindung krank schrieb.

Ich versuchte mein Leben zu beenden. Ich ging auf die Bahngleise, nachts. Es kam kein Zug. Es sollte nicht sein. Mein ungeborener Sohn strampelte um sein Leben. Er rettete mein Leben. Sein strampeln brachte mich dazu, die Gleise zu verlassen.

Im Mai wurde mein Sohn geboren.

Ein Jahr später war ich geschieden.

Mein Leben nahm seinen Lauf. Irgendwie.

2011 Zusammenbruch - Depression und PTBS

2019 erste Traumakonfrontation - IRRT

Jetzt ist die Zeit zu leben, mit der Zeit zum trauern und weinen. 

 

Jetzt ist die Zeit, in der ich DEINE Geschichte aufschreiben kann, ohne daran zu zerbrechen, mit Dankbarkeit im Herzen. Dankbarkeit und Erinnerungen an Dich Daniele, wie du lachst und fröhlich bist. Ich liebe dich.