Depression-Ich lebe so gut ich kann. Heute ist ein besonderer Tag. Stille.

Heute ist ein besonderer Tag, der 3. April

Heute ist ein besonderer Tag. Der 3. April. Ein Tag vor 15 Jahren, der mein Leben veränderte. Es war ein wunderbar sonniger Tag, wie heute. Doch es war schon warm. Ein wunderbarer warmer Frühlingstag, der mich und einen unbekannten Mann, nach Dresden brachte. Dresden, die Stadt die wir beide liebten. Noch unbekannt und doch schon eine Gemeinsamkeit.

Die Altstadt hatte ihr schönste Frühlingskleid an und es wimmelte überall von Menschen. In der Münzgasse sitzen und den Hunger stillen, war gar nicht so einfach. Wir fanden ein Plätzchen und freuten uns gemeinsam darüber.

Dann schlenderten wir durch die Gasse, hin zur Frauenkirche, die noch in Bau war. Noch zeugte der hohe Kran von den Bauarbeiten, doch sie zeigte schon ihr schönes Antlitz. 

Nein, noch konnten wir uns nicht vorstellen, in welchem Glanz sie wieder erscheinen würde, wenn sie denn fertig war. Noch fehlte die Bebauung des Neumarktes an der Frauenkirche, so dass der wunderschöne Blick schon aus der Gasse, auf die Frauenkirche, frei war. Heute ist von dieser Stelle aus, nur noch die Kirchturmspitze zu sehen und die Bebauung des Neumarktes ist abgeschlossen. Auf dem Neumarkt schlenderten die Menschen in Vielzahl und alle Plätze in den Straßen-Restaurants waren gut ausgelastet.

 

Gemeinsam genossen wir die diese schöne Stadt, das pulsierende Leben in dieser Stadt. Die Sonne strahlte dazu in ihrer schönsten Stimmung. Ein Blick auf den Altstadt von der Augustusbrücke musste auch sein. Die katholische Hofkirche ließ dazu ihre Glocken erklingen. Herrlich. Hoch über der Elbe machten wir dann eine Kaffeepause. Schauten auf das rege Treiben unten an der Elbe und auf den Elbwiesen. Bevor wir dann über die Brühlschen Terrassen bummelten. Auch die Ruhe-Bänke dort waren gut voll. Am Brühlschen Garten fanden wir noch eine Bank. Dort saßen wir gemeinsam, ganz still. Wir genossen beide das Zusammensein und diesen wundervollen Blick über die Elbe. Es war ein herrlicher Tag. Der Beginn unseres gemeinsamen Weges, der nun schon 15 Jahre zählt.

Heute ist ein besonderer Tag. Der 3. April 2020, in Corona-Virus-Zeiten. Es ist ein Tag der still und ohne Ereignisse seinen Lauf nimmt. Nichts erinnert daran, wie schön dieser Tag war und ist. Es ist Ausgangssperre und ich bin versunken in meiner grauen Traurigkeit, in meiner Egal-Stimmung. Ich habe ihn nicht vergessen, doch ich bin heute still. Das hat seine Gründe. Gründe aus den vergangenen Monaten. Ich möchte nicht die sein, die diesem Tag sein Besonderes gibt. Die diesen Tag besonders werden lässt. Doch hatte ich die Hoffnung, dass er daran denkt. Ein Herz im Kalender kennzeichnet diesen Tag. Er hat es gesehen, doch er hat vergessen was uns dieser Tag bedeutet.

 

Es ist ein Tag wie jeder andere, in diesem Corona-Zeiten. Wir können nicht irgendwo in der Altstadt bummeln und das Gewimmel genießen, in der Sonne sitzen und Kaffee trinken oder ein Eis essen. Die Stadt ist leer. Nur wenige schlendern in der Altstadt. So auch wir nicht, auch wenn wir es könnten. Es liegt mir nicht viel daran, dort bummeln zu gehen, die Leere zu sehen und zu fühlen. Sie macht mir Angst, auch wenn ich die Menschenmänge im Gedränge auch nicht mag. Doch es ist nicht meine Stadt, wenn sie nicht die Menschen hat und das pure Leben in ihr zeigt.

 

Heute ist der 3. April, wie vor 15 Jahren, ein schöner sonniger Frühlingstag. Mehr nicht.

Heute ist der 3. April und ich warte.

Vielleicht ja doch, hatte er eine Idee, eine Überraschung?

Vielleicht.