Was ist Imagination? Grundwissen

Was ist Imagination?

Imagination bedeutet Vorstellungskraft oder Phantasie. Kinder zeigen uns die wunderbare Kraft der Imagination. Ganze Märchenwelten mit Prinzessinnen, Unholden, Helden und Fabelwesen tauchen in der Vorstellung von Kindern auf, mit denen sie jede Menge Abenteuer bestehen. In der Traumatherapie wird die heilsame Kraft innerer Bildern genutzt für die Behandlung der Folgestörungen von Traumatisierungen. Viele Menschen kennen „sich-weg-träumen“ besonders in Stresszeiten.

Die Neurobiologie konnte nachweisen, dass im Gehirn, abhängig von Art und Intensität, neue Vernetzungen entstehen. Es ist wissenschaftlich belegt, dass sowohl bei tatsächlich Erlebten als auch bei intensiv Vorgestelltem dieselben Gehirnstrukturen aktiv werden.

Werden durch Imagination beispielsweise Bilder erzeugt, die mit Gefühlen von Wohlbefinden und Sicherheit verbunden sind, verarbeitet die entsprechende Gehirnregion diese Erfahrung als wäre man tatsächlich an einem angenehmen, sicheren Ort. Dieses Empfinden ist körperlich spürbar. Ähnlich wie durch Sport Muskeln im Körper aufgebaut werden, werden durch Imagination positiver, beruhigender Bilder quasi „Gehirn-Muskeln“ trainiert.

 

Imaginationsübungen werden in der Traumatherapie angewandt zur Distanzierung von Intrusionen, Stärkung von Ressourcen und Integration von traumatischen Erlebnissen.

 

Schreckensbilder und überschwemmende Horror-Gefühle werden aushaltbarer gemacht, indem angenehme und wohltuende Bilder und Empfindungen als Gegengewicht zur erlebten Gewalt  wirken.

Imaginierte innere sichere Orte werden zu einer Zuflucht vor auftauchenden Trauma-Erinnerungen.

Visualisierte Bilder von Plätzen zum Wohlfühlen helfen bei der Erholung von Intrusionen und kräftezehrender Trauma-Arbeit und schaffen ein positives Gegengewicht zu beängstigenden Flashbacks und begleitenden Empfindungen.

Die Metapher des Tresors (sicherer Ort) kann als Imagination angewendet werden, um belastende Gedanken, Intrusionen und Bilder wegzuschließen bzw. aufzuheben. Solche Intrusionen werden in einem verschließbaren Behältnis aufbewahrt und somit tauchen nicht mehr unkontrolliert im Alltag auf.

Diese Gedanken und Bilder werden dabei nicht „gelöscht“, sondern zur späteren Bearbeitung, z.B. in der nächsten Therapiesitzung, aufgehoben. Dieses Prozess des „auf die Seite“ Stellens statt zu versuchen zu zerstören/löschen usw. ist wichtig, denn was man mit Macht und Gewalt zu verdrängen versucht, drängt sich oft mit genau der gleichen Macht und Gewalt wieder auf. Meistens funktioniert es dann auch, dass diese mit Gewalt verdrängten Sachen völlig unwillkürlich, automatisiert und zu ungünstigsten Zeiten wieder aufflammen.

Die Tresorübung hat sich in der Traumatherapie bewiesen, wo sie zur Stabilisierung von Klienten angewendet wird. Die Tresorübung wird in diesem Sinne angewendet, um Klienten von der Überflutung an Trauma-Erinnerungen zu entlasten. Dies ist notwendig, damit an eine Arbeit an der inneren Stabilität begonnen werden kann, die die Traumakonfrontation und –Integration voraussetzen. Wenn diese innere Stabilität gegeben ist, dann können in dieser späteren Phase Bilder und Ereignisse vereinzelt aus dem Tresor zur gezielten Bearbeitung zurückgeholt werden.

 

….. und während Sie das alles genießen…. in Ihrem Ort der Kraft und Ruhe…. und vielleicht auch noch ein Stück mehr zur Entspannung und Ruhe kommen, möchte ich Sie einladen, sich vorzustellen, dass auf einmal für Sie dort in diesem wunderschönen Ort, so etwas wie ein sicheres Behältnis da ist… und sie können sich überraschen lassen, wie dies aussieht….. ob es ein Tresor oder ein anderes sicheres Behältnis ist….. in dem Sie Dinge herunterbringen können…… sicher bewahren können……. und wo Sie und nur Sie das Verschlusssystem kennen……….. und wo Sie Dingen so lange bewahren können, bis Sie sie wieder herholen möchten…….

….. lassen Sie sich Zeit….. und schauen Sie dieses Behältnis genau an… die Form… das Material aus dem es ist… die Größe….. und vor allem das Verschlusssystem….. ein Verschlusssystem den nur Sie kennen… und zu dem Sie Zugang haben…… und wenn Sie ein sicheres Bild haben… wie dieses Behältnis für Sie aussehen könnte ……

 

Kevin Hall-Psychotherapeut